Archiv für den Tag: 6. August 2013

Zugspitze

Freitag – Anreise nach Garmisch-Partenkirchen

Freitag ging es endlich los zur lange geplanten Zugspitz-Tour. Wir – Silvana, mein Kollege Martin und ich – machten uns kurz nach Mittag auf den etwa 500 Kilometer langen Weg nach Garmisch-Partenkirchen. Die Straßen waren überwiegend frei und wir kamen gut durch. Es dauerte aber trotzdem über fünf Stunden, bis wir unser Hotel erreichten.

Dort wurden wir schon von den hohen Gipfeln des Alpenpanoramas – darunter unser Ziel, die Zugspitze – empfangen. Wir machten noch einen kleinen Spaziergang durch Partenkirchen und stärkten uns beim Griechen bevor es ins Hotel ging, um uns für die nächsten Tage auszuruhen.

Samstag – von Partenkirchen durch Partnachklamm und Reintal zur Knorrhütte

Samstag morgen ging es dann nach einem guten Frühstück im Hotel los. Wir stellten das Auto an der Olympiaschanze ab und machten uns auf den Weg in Richtung Partnachklamm. Hier stürzt der kleine Fluss Partnach durch eine enge Schlucht in Richtung Tal. Am Rande führt durch die komplette Schlucht ein schmaler befestigter Weg, der uns, begleitet von den donnernden Fluten der Partnach, auf die andere Seite ins Reintal brachte.

Von dort führte uns der Weg lange entlang der Partnach über breite, befestigte Wege durch wunderschöne Natur, oft begleitet von ganzen Schwärmen von Schmetterlingen. Es ging vorbei an der Bockhütte, die wir aber nur passierten bis zur etwa bei Kilometer zwölf liegenden Reintalangerhütte, wo wir erstmal Pause machten. Wir stärkten uns mit Suppe oder einer großen Portion Nudeln mit Tomatensoße.

Bis hierher hatten wir etwa 600 Höhenmeter überwunden. Bis zur Knorrhütte sollten es nochmal 700 sein und das auf gerademal etwa vier verbleibenden Kilometern. Das machte sich auch bald bemerkbar. Der Weg wurde immer schmaler, steiniger und vor allem steiler. Über Serpentinen ging es erst noch durch’s Grüne, bis die Landschaft immer mehr zur Fels- und Geröllwüste wurde. Irgendwann lugte dann endlich das Dach der Knorrhütte über dem Geröll hervor – wir hatten unser Etappenziel erreicht.

Die Hütte war schon recht gut besucht. Wir bekamen nur noch drei Schlafplätze in der obersten Etage eines dreistöckigen Bettes. Entsprechend war die Luft da oben – heiß und stickig. Bevor es schlafen ging genossen wir aber noch bei Radler und anderen Getränken, etwas die Aussicht von der Terrasse der Hütte.

Die Nacht war dann alles andere als erholsam. Bei der Luft war es nur schwer möglich einzuschlafen. Kaum war es uns gelungen, ging plötzlich ein Höllenlärm los – Feueralarm, was aber erstmal keinen zu interessieren schien. Irgendwann bequemte sich dann doch mal jemand nachzusehen und es stellte sich heraus, dass es ein Fehlalarm war.

Sonntag – von der Knorrhütte hinauf auf den Gipfel

Die Nacht endete früh und wir waren nicht wirklich ausgeruht. Da für den frühen Nachmittag schon Gewitter angesagt waren, packten wir schnell unsere Sachen zusammen und machten uns nach einem Mini-Frühstück auf den Weg. Es ging weiter durch Fels- und Gerölllandschaften, in denen wackere Pflänzchen aber immer mal wieder für farbige Tupfer sorgten.

Nach einer Weile erreichten wir das Zugspitzplatt, welches ich mir irgendwie platter vorgestellt hatte. Wir überquerten einige Schneefelder (mein erster Schnee im August) bevor vor uns Sonn-Alpin auftauchte. Hier befindet sich ein Bahnhof der Zugspitzbahn mit der man ins Tal kommt und auch eine Seilbahn hinauf auf den Gipfel.

Unser Weg führte jedoch weiter Richtung Schneefernerhaus, einem ehemaligen Hotel, welches jetzt als Umweltforschungsstation dient. Das Haus ist an einer schier aberwitzig steilen Stelle errichtet und wir mussten natürlich genau hier hinauf. Das Stück sollte sich als das kräftezehrendste der ganzen Tour entpuppen. Sehr steil und nur loses Geröll – zwei Schritten nach vorne folgte einer zurück.

Aber nach einer Weile war auch das geschafft und es ging in felsigem Gelände in Serpentinen, gesichert durch Stahlseile, weiter Richtung Gipfel. Auf der einen Seite eine steile Felswand, auf der anderen Seite steil bergab.

Irgendwann verschwand dann die steile Felswand plötzlich und gab den Blick frei auf die andere Seite – wir hatten den Grat erreicht. Von hier konnte man hinab schauen in Richtung Garmisch und den Eibsee. Es ging nun ein Stück entlang dieses Grates, der mal schmaler, mal breiter aber doch ohne Probleme zu bewältigen war. Der Gipfel und das Münchner Haus waren nun nur noch wenige hundert Meter entfernt und das letzte Stück ging es dann doch tatsächlich Treppen hinauf.

Es war schon ein erhabenes Gefühl, es nach all den Strapazen geschafft zu haben, Deutschlands höchsten Punkt erreicht zu haben. Wir gönnten uns erstmal ein deftiges Weißwurstfrühstück (bzw. Wiener, für die, die nicht so gerne bayrisch essen) bevor Silvana und Ich noch die letzten Meter bis zum Gipfelkreuz angingen. Es befand sich außerhalb des gesicherten Bereichs und nochmal eine nette Kletterpartie.

Wir machten noch einen kurzen Abstecher auf die österreichische Seite des Gipfels bevor wir mit der Seilbahn hinab zu Sonn-Alpin und von dort weiter mit der Zahnradbahn nach Grainau fuhren. Dort wartete schon der Anschlusszug nach Garmisch-Partenkirchen, wo unser Abenteuer endet.

Montag – Neuschwanstein

Da wir nun schon mal hier unten im tiefen Bayern waren und Silvana ja schon immer mal das Märchenschloss Neuschwanstein sehen wollte, nahmen wir das gleich noch mit. Wir fuhren also rüber nach Hohenschwangau und parkten auf einem der riesigen Besucherparkplätze.

Die Schlange vor dem Ticket-Schalter war früh morgens schon so lang, dass wir nach kurzem Anstehen beschlossen, nur die Außenansicht zu genießen. Auch auf den Schlosshof kam man noch ohne Eintrittskarte, aber das Innenleben hat uns ohnehin nicht so interessiert. Der Weg hinauf auf den Schlossberg war nochmal etwas anstrengend aber nicht so lang. Nach Besichtigung des Schlosses schnell noch ein paar Souvenirs gekauft dann ging’s mit der Kutsche auch schon wieder runter.

Unten verkürzten wir uns die Wartezeit auf Martin, der die Zeit anderweitig verbrachte, in einem Biergarten, bevor wir uns dann auf den langen Heimweg machten.

Hier auch noch die Reiseberichte von Silvana und Martin.